12.09.2025 • NachrichtenVDMABatterie

VDMA fordert stärkere Unterstützung für Batteriezellfertigung in Europa

VDMA warnt vor Abhängigkeiten in der Batteriezellfertigung und legt 5-Punkte-Plan vor

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Europa droht in der Batteriezellproduktion den Anschluss zu verlieren. Der VDMA sieht Risiken für Wertschöpfung und technologische Souveränität. Ein 5-Punkte-Plan soll helfen, Förderinitiativen zu koordinieren, Fachkräfte zu sichern und strategische Abhängigkeiten zu vermeiden. Die IAA Transportation 2025 bietet laut VDMA Gelegenheit zum Kurswechsel.

Strategische Risiken für Europa

Zum Auftakt der IAA Transportation 2025 warnt der VDMA vor einem Rückstand Europas in der Batteriezellfertigung. Der globale Markt wird weiterhin von Asien dominiert. China bietet durch staatliche Förderung deutlich günstigere Zellen und Anlagen. Allein 2023 betrugen die Steuererleichterungen rund 40 Milliarden Dollar. Gescheiterte Projekte wie Northvolt oder Cellforce verdeutlichen die Herausforderungen.

„Kommt Europa in der Batteriezellproduktion nicht voran, gefährdet das nicht nur die Batterieindustrie, sondern auch unmittelbare Zulieferer- und Anwenderindustrien“, erklärt Hartmut Rauen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des VDMA.

Im Maschinen- und Anlagenbau liegt der europäische Anteil an der Batteriewertschöpfungskette bei nur 8 %. Für technologische Souveränität wären mindestens 20 % erforderlich. Zwar verfügen europäische Hersteller über relevantes Prozesswissen, doch ohne konkrete Produktionsprojekte bleibt dieses ungenutzt.

VDMA legt 5-Punkte-Plan vor

Der VDMA fordert ein koordiniertes Vorgehen, um strategische Abhängigkeiten zu vermeiden. Besonders kritisch sei es, wenn Betrieb und Wartung europäischer Anlagen nicht ohne externe Hilfe möglich sind. Exportkontrollen bei LFP-Zelltechnologie aus China zeigen die Risiken.

Der vorgeschlagene 5-Punkte-Plan umfasst:

  • Koordination bestehender Förderinitiativen und Fachkräftesicherung
  • Verlässliche regulatorische Rahmenbedingungen
  • Berücksichtigung nicht-preislicher Kriterien bei Vergaben
  • Rohstoff- und Infrastrukturstrategie
  • Stärkere Marktüberwachung und Sanktionierung bei Regelverstößen

„Batterien sind strategisch unverzichtbar – von Elektromobilität über Energiespeicher bis zur Netzstabilität“, betont Stephan Eirich, Vorsitzender der VDMA-Fachabteilung Batterieproduktion. Die Verankerung der Zellfertigung in der Hightech-Agenda der Bundesregierung sei ein erster Schritt, müsse aber durch industriepolitisches Handeln ergänzt werden.

Mehr Informationen

„Leuchttürme ohne Strom: Zukunft der europäischen Batterieproduktion“

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