Europa startet durch: Batterieproduktion auf dem Vormarsch
Europa holt auf: Die europäische Batterieindustrie erkennt ihre Chance und startet eine Aufholjagd gegen die asiatischen Giganten. Trotz Rohstoffknappheit und verspätetem Markteintritt setzt Europa auf Innovationen und effiziente Recyclingverfahren, um im globalen Wettbewerb mitzuhalten. Mit neuen Technologien und optimierten Produktionsprozessen könnte Europa bald eine führende Rolle in der Batterieproduktion einnehmen. Der aktuelle Koalitionsvertrag und die geplanten Gigafabrik-Projekte zeigen, dass Europa bereit ist, sich zu einem neuen Zentrum der Batteriezellenproduktion zu entwickeln.
Autor: Prof. Dr. Heiner Heimes, Leitungsmitglied des Lehrstuhls „Production Engineering of E-Mobility Components“ (PEM) der RWTH Aachen
Wie die europäische Batterieindustrie ihre Chance erkennt und eine Aufholjagd gegen Asien starten kann.
Inhalt:
- Wie die europäische Batterieindustrie ihre Chance erkennt und eine Aufholjagd gegen Asien starten kann.
- Die meisten E-Fahrzeuge rollen in China
- Asien dominiert den Batterie-Weltmarkt
- Europa: Ein Hotspot in der Entstehung
- Ein Kontinent und sein Rohstoffdilemma
- Re-X“ für höhere Ressourcenverfügbarkeit
- Verbaut? Batteriesysteme im Auto
- Recycling: Lösung und Problem zugleich
- Komplett zerlegt – mit maschineller Hilfe
- Erste Wahl: Das „zweite Leben“
- Nächste Chance: Schneller sein bei Innovationen
- Testweise: Bedarf so schnell wie möglich decken
- Fazit: Rückstand mit Aufholpotenzial
- Nachgefragt Interview mit Prof. Heimes, RWTH

Die Ausgangslage ist eindeutig: Die Batterieproduktion ist auf die Verfügbarkeit von Rohstoffen angewiesen, doch gibt es in Europa nur ein überschaubares Vorkommen notwendiger Ressourcen wie Lithium und Kobalt. Das erhöht die Abhängigkeit von Importen – weshalb die europäische Industrie sich auf anderen Wegen Vorteile im globalen Wettbewerb verschaffen muss. So könnten die Etablierung effizienter Recyclingverfahren und die Entwicklung einer umfassenden Kreislaufwirtschaft die Rohstoffknappheit bestmöglich kompensieren. Gute Chancen eröffnen immer auch Innovationen in der Batterietechnologie, bspw. mit Blick auf Festkörperakkus oder neue Anoden- sowie Kathodenmaterialien. Großes Potenzial zur Kostensenkung liegt außerdem in der Optimierung und Automatisierung von Produktionsprozessen.
Die meisten E-Fahrzeuge rollen in China
Dass Batterien in größerer Zahl als je zuvor benötigt werden, steht inzwischen außer Frage. Dazu trägt der Aufstieg der E-Mobilität bei, die mittlerweile 15 % des weltweiten Fahrzeugmarktes für sich beansprucht. Derzeit entfallen 88 % der globalen Elektrofahrzeugverkäufe auf China, die USA, Europa und Indien, wobei im Jahr 2023 weltweit rund 13 Mio. E-Autos verkauft wurden und die Volksrepublik mit 7,5 Mio. Fahrzeugen und einem Anteil von 33 % den größten Markt bildet. Europa bleibt stabil bei 2 %, während die USA auf 9 % Marktanteil und Indien auf 2 % gewachsen sind.
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Deutschland
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