Krombacher modernisiert Betriebsdatenerfassung für mehr Transparenz in der Produktion
Die Brauerei Krombacher hat ihre Betriebsdatenerfassung grundlegend erneuert. Mit zenon von COPA-DATA werden Daten aus Produktion und Logistik zentral erfasst, visualisiert und ausgewertet. Ziel ist eine höhere Effizienz, bessere Planbarkeit und die Einhaltung gesetzlicher Anforderungen. Die neue Lösung ermöglicht flexible Anpassungen und eine durchgängige Integration aller Produktionsbereiche.

Die Brauerei Krombacher sah sich mit einem veralteten System zur Betriebsdatenerfassung konfrontiert. Nach rund 15 Jahren war die Lösung nicht mehr kompatibel mit aktuellen Betriebssystemen und erforderte manuelle Eingriffe für Analysen und Reports. Zusätzliche Datenpunkte mussten per Visual-Basic-Skripte in Excel eingetragen werden. Automatisierte PDF-Reports oder eine zentrale Datenverteilung waren nicht möglich. Die Visualisierung erfolgte über eine separate Applikation, deren Pflege zusätzlichen Aufwand verursachte.
Systemwechsel: Offenheit und Integration

Mit dem Ende des Supports durch den bisherigen Dienstleister entschied sich Krombacher für einen Systemwechsel. Die Wahl fiel auf die Softwareplattform zenon von COPA-DATA, implementiert durch den Systemintegrator Actemium. Ziel war es, die Betriebsdatenerfassung nicht mehr nur auf die Abfüllung zu beschränken, sondern den gesamten Produktionsprozess – vom Malzkorn bis zur verpackten Flasche – abzubilden. Die zuvor getrennten Systeme in Sudhaus, Kaltbereich, Abfüllung und Logistik wurden vereinheitlicht, um eine ganzheitliche Auswertung zu ermöglichen.
Pilotprojekt und Skalierung
Als Pilotprojekt diente die neue Dosenabfüllanlage, die während der Projektphase installiert wurde. Da keine Altdaten integriert werden mussten, konnte die Systemstruktur neu aufgebaut werden. Die Übertragung auf bestehende Linien erforderte Anpassungen, etwa bei Symbolen und Arbeitsschritten, da dort Flaschen statt Dosen abgefüllt wurden. Inzwischen läuft zenon auf zwölf Linien mit über 262 angebundenen SPS-Steuerungen. Rund 230.000 Variablen werden erfasst und in mehr als 350 Reports ausgewertet. Eine Anbindung an SAP ERP ermöglicht die Integration von Planaufträgen und steuerrelevanten Daten.
Vorteile und Ausblick
Die neue Lösung erlaubt eine automatisierte Ermittlung von Produktionskosten und deren chargenbezogene Auswertung. Prognosen zu Laufzeiten, Umstell- und Reinigungszeiten lassen sich aus den Daten ableiten. Auch Root-Cause-Analysen sind in Arbeit, um Ursachen für Ausfälle zu identifizieren und die Gesamtanlageneffektivität (OEE) zu verbessern. Die Offenheit des Systems ermöglicht die Anbindung neuer Maschinen unterschiedlicher Hersteller. „Wir schätzen den Vorteil des offenen Systems sehr. Das macht uns flexibel bei der Anschaffung und Anbindung neuer Maschinen von unterschiedlichen Herstellern. Kleinere Anpassungen können wir selbst vornehmen und somit können wir schneller auf Entwicklungen reagieren“, so Marc-Philipp Böttler, Leiter Betriebsengineering bei Krombacher.
Die Akzeptanz durch die Mitarbeitenden war ein zentraler Erfolgsfaktor. „Was hilft uns die modernste Technik, wenn sie von den Menschen, die sie anwenden sollen, nicht akzeptiert wird?“, sagt Thomas Will, Automatisierung bei Krombacher. Die frühzeitige Einbindung des Teams trug wesentlich zur erfolgreichen Umsetzung bei.